Imkerei - Verantwortung, Sorgfalt und Wissenschaft
Imkerei hat Tradition
Schon Höhlenmalereien belegen Honigsammeln in der Steinzeit. In den Hochkulturen der Antike galt Honig als heilkräftig und als „Speise der Götter“. Dabei war neben Honig auch Wachs ein begehrtes Produkt und beides wurde von in natürlichen Höhlen lebenden Bienen gesammelt. Erst später ging der Mensch dazu über, die Bienen in die Nähe seines Wohnbereichs zu bringen, indem man hohle Baumklötze („Klotzbeute“) als Bienenquartiere aufstellte. Parallel dazu hatte sich die Bienenhaltung in Körben entwickelt. Dabei war die Honigernte („Ausschneiden und Auspressen der Waben“) mit der Zerstörung des Stockes verbunden. Im 18. Jhdt. wurde mit der Einführung des Wechselrahmens, der Mittelwand und der Honigschleuder die Imkerei revolutioniert. Der nächste Schritt war die Einführung der Magazinbeute, wodurch ein einfacher Tausch der Rahmen mit den Honigwaben möglich wurde.
Der Imker - ein vielbeschäftigter Naturerhalter
Für den Imker fallen durchs Jahr viele Aufgaben an, um das Bienenvolk gesund und kräftig zu halten und qualitätsvollen Honig ernten zu können. Ständige Kontrollen sind nötig, damit eventuelle Probleme sofort erkannt werden. Ein wichtiges Ergebnis der Imkerei ist die Bestäubung von Blüten. Dadurch entstehen Samen und Früchte, die für den Weiterbestand vieler Wildpflanzen und als Nahrung für Tiere wichtig sind. Zugleich tragen Bienen auch zur Befruchtung vieler Pflanzen der Landwirtschaft (Obstbau) bei.
Ausreichende Nahrungsquellen sind für ein Bienenvolk wichtig. So wählt der Imker die Standorte vorausschauend aus oder bringt die Bienenstöcke zu den jeweiligen Trachtpflanzen (Nahrungsquellen). Er richtet Wassertränken in Stocknähe ein (Bienen brauchen Wasser) und füttert im Herbst (bei Bedarf) zu. Bei der Gewinnung von sortenreinem Honig müssen die Stöcke nicht nur zur Nahrungsquelle gebracht, sondern der Honig nach der Reifung sofort geerntet werden, damit eine Vermischung mit anderen Honigsorten vermieden wird. Um leistungsfähige „sanfte“ und möglichst schädlingsresistente Bienenvölker zu erhalten, werden permanent gezielte Züchtungen durchgeführt. Permanente Pflege, Sichtung und Entfernung von Schädlingen (v.a. der Varroa-Milbe) ist unerlässlich, damit der Erhalt eines Bienenvolkes gegeben ist. Ohne Imker wären Honigbienen in der heutigen Zeit nicht mehr überlebensfähig!